![]() | Das Enneagramm-Studio Startseite |
Laut Enneagramm hat jeder Mensch drei Intelligenzzentren:
Intelligenz hat also nicht nur etwas mit dem Kopf zu tun! So sprechen beispielsweise die Sufis (s. oben) zurecht von der "Intelligenz des Herzens", in letzter Zeit ist auch viel von "emotionaler Intelligenz" die Rede. Entsprechend gibt es auch eine "Bauchintelligenz". Leider wird im täglichen Sprachgebrauch meist nicht zwischen Emotion und Instinkt unterschieden, beides wird auch noch undifferenziert als "Gefühl" bezeichnet. Stattdessen müsste man eigentlich von "emotionalen Gefühlen" und "instinktiven Gefühlen" sprechen, um diese beiden ganz verschiedenen Gefühlsarten auseinanderzuhalten. Der allgemeine Sprachgebrauch stiftet noch weitere Verwirrung, indem meist auch noch "Intuition" und "Instinkt" gleichgesetzt und damit verwechselt wird. Intuition kann jedoch bei allen drei Intelligenzzentren auftreten. Es gibt also eine verstandesmäßige, eine emotionale und eine instinktive Intuition.
Das bedeutet, dass beispielsweise eine Zwei die Welt in besonderem Maße auf der Gefühlsebene wahrnimmt,
eine Fünf auf der Verstandesebene und eine Acht auf der Instinkt-Ebene. Das bedeutet jedoch nicht, dass
die Zwei als Herz-Typ oder die Acht als Bauch-Typ schlechte Denker sind. Es bedeutet nur, dass sie in
erster Linie ihre Emotionen bzw. ihren Instinkt heranziehen, um sich in der Welt zurechtzufinden und in
ihr zu überleben. Entsprechend versucht ein Kopf-Typ, sich in der Welt in erster Linie mithilfe seines
Verstandes zurechtzufinden. Was wiederum nicht bedeutet, das er keine Gefühle hat. Jeder der drei Grundtypen
steckt besonders viel Energie in sein bevorzugtes Intelligenzzentrum (über die anderen verfügt er auch),
was dazu führt, dass er in der Lage ist, dieses Intelligenzzentrum "leistungsmäßig hochzujagen".
So ist es für die Kopf-Typen normal, ständig viel und auch komplex zu denken (was jedoch nicht heißt,
dass sich die Qualität der Denkergebnisse dadurch automatisch erhöht). Für die Herz-Typen ist es normal,
ständig in Gefühlen "zu schwimmen" und tief in ihre Gefühle einzutauchen, während die Bauch-Typen ständig
ihre "Instinkt-Sensoren" ausgefahren und auf Empfang gestellt haben. Bauch-Typen muss man nicht erklären,
was Instinkt bedeutet. Kopf- und Herz-Typen haben jedoch oft Probleme, sich etwas darunter vorzustellen.
Deshalb ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie sitzen irgendwo auf einer Bank und plötzlich setzt sich
jemand, den Sie nicht kennen, sehr dicht neben Sie. Den meisten ist das "irgendwie unangenehm", weshalb
sie automatisch vom Ankömmling abrücken. Genau das ist eine instinktive Reaktion. Instinkt hat also auch
etwas mit Sicherheitszonen, Eindringen in privates Territorium und generell mit essenziellen und
archaischen Lebens- und vor allem Überlebensfunktionen zu tun.
Die folgenden neun Enneagramm-Typen verkörpern gleichzeitig neun sehr unterschiedliche Arten, die Welt
wahrzunehmen, zu erleben und zu beurteilen. Jeder der neun Typen ist überzeugt, dass seine Wahrnehmung die
"richtige" ist. Jeder Typ ist sogar überzeugt, dass seine Wahrnehmung die einzige ist und alle anderen
Menschen von derselben Wahrnehmung der Welt ausgehen. (So ist es oft ein Höhepunkt vieler Enneggramm-Workshops,
wenn den Teilnehmern bewusst wird, in welch unterschiedlichen Welten jeder Typ lebt.) Das führt auch zu
einer Art "babylonischen Sprachverwirrung" im Alltag, da allen unbestimmten Begriffen wie "Glück", "Liebe",
"Gerechtigkeit", "Friede", "Vertrauen", "Freude", "Erfolg" und tausenden anderen ein zum Teil extrem
unterschiedlicher Inhalt geben wird, der aus der jeweiligen Wahrnehmung der Welt resultiert.
Startseite |
Quelle:
Artikel Enneagram.
In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Bearbeitungsstand: 7. Dezember 2004, 09:54 UTC.
URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Enneagram&oldid=7117518
(Abgerufen: 13. März 2006, 06:36 UTC)